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Fragen und Antworten zum Islam
Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen
Fragen und Antworten zum Islam
Was glauben Muslime über Jesus?
Muslime respektieren und verehren Jesus (Friede sei mit ihm). Sie betrachten ihn als einen der größten Gesandten Gottes zu den Menschen. Der Quran bekräftigt seine Geburt aus einer Jungfrau und ein Kapitel im Quran trägt die Überschrift "Maryam" (Maria). Der Quran beschreibt Jesus Geburt folgendermaßen:
Damals sprachen die Engel: "Oh Maria, siehe, Gott erkündet dir ein Wort von Ihm; sein Name ist der Messias, Jesus, der Sohn der Maria, angesehen im Diesseits und im Jenseits, und einer von denen, die (Gott) nahe stehen. Und reden wird er in der Wiege zu den Menschen und auch als Erwachsener, und er wird einer der Rechtschaffenen sein." Sie sagte: "Mein Herr, soll mir ein Sohn (geboren) werden, wo mich doch kein Mann berührte?" Er sprach: "Gott schafft ebenso, was Er will; wenn Er etwas beschlossen hat, spricht Er nur zu ihm: "Sei!" und es ist." (Quran, 3:45-47)
Jesus wurde auf wunderbare Weise geboren - mit dem Befehl Gottes, der auch Adam ohne einen Vater hervorgebracht hat. Gott sagt:
Wahrlich, Jesus ist vor Gott gleich Adam; Er erschuf ihn aus Erde, alsdann sprach Er zu ihm: "Sei!" und da war er. (Quran, 3:59)
Während seiner prophetischen Berufung vollbrachte Jesus viele Wunder. Gott berichtet uns, dass Jesus sagte:
"Seht, ich bin zu euch mit einem Zeichen von eurem Herrn gekommen. Seht, ich erschaffe für euch aus Ton die Gestalt eines Vogels und werde in sie hauchen, und sie soll mit Gottes Erlaubnis ein Vogel werden; und ich heile den Blindgeborenen und den Aussätzigen und mache die Toten mit Gottes Erlaubnis lebendig; und ich verkünde euch, was ihr esst und was ihr in euren Häusern speichert. Wahrlich, darin ist ein Zeichen für euch, wenn ihr gläubig seid." (Quran, 3:49)
Muslime glauben nicht, dass Jesus gekreuzigt wurde. Es war der Plan seiner Feinde, ihn zu kreuzigen, aber Gott errettete ihn und erhob ihn zu Sich. Ein Ähnliches Aussehen wie Jesus wurde einem anderem Mann gegeben. Jesus' Feinde ergriffen diesen Mann und kreuzigten ihn und dachten er wäre Jesus. Gott sagt:
...sie sprachen: "Wir haben den Messias, Jesus, den Sohn der Maria, den Gesandten Gottes getötet", während sie ihn doch weder erschlagen noch gekreuzigt hatten, sondern dies wurde ihnen nur vorgetäuscht... (Quran, 4:157)
Muhammad a.s.s. und Jesus a.s.s. kamen nicht, um die Grundlehre, den Glauben an einen Gott, die die früheren Propheten brachten, zu ändern, sondern um sie zu kräftigen und zu erneuern.
Menschenrechte und Gerechtigkeit im Islam?
Der Islam schafft für das Individuum viele Menschenrechte. Es folgen einige Rechte, die der Islam schützt.
Das Leben und der Besitz aller Bürger eines islamischen Staates wird als heilig angesehen, egal ob die Person ein Muslim ist oder nicht. Der Islam beschützt auch die Ehre. Also ist es im Islam nicht erlaubt, jemanden zu beschimpfen oder sich über jemanden lustig zu machen. Der Prophet Muhammad sagte: {Wahrlich, euer Blut, euer Besitz und eure Ehre sind unantastbar.}[1]
Rassismus ist im Islam nicht erlaubt, denn der Quran spricht in den folgenden Versen über die Gleichheit der Menschen:
Oh ihr Menschen, Wir haben euch aus Mann und Frau erschaffen und zu Völkern und Stämmen gemacht, auf dass ihr einander erkennen möget. Wahrlich, vor Gott ist von euch der Angesehenste, welcher der Gottesfürchtigste[2] ist. Wahrlich, Gott ist allwissend, allkundig. (Quran, 49:13)
Der Islam lehnt es ab, bestimmte Menschen oder Nationen wegen ihres Reichtums, ihrer Kraft oder ihrer Rasse zu bevorzugen. Gott erschuf die Menschen gleich, Er unterscheidet sie nur in ihrem Glauben und ihrer Frömmigkeit. Der Prophet Muhammad sagte: {Oh ihr Menschen! Euer Gott ist Einer und euer Stammvater (Adam) ist einer. Ein Araber ist nicht besser als ein Nicht-Araber, und ein Nicht-Araber ist nicht besser als ein Araber, und ein roter (d.h. weiß mit rötlichem Schimmer) Mensch ist nicht besser als ein schwarzer Mensch und ein schwarzer Mensch ist nicht besser als ein roter Mensch,[3] außer in der Frömmigkeit.}[4]
Eines der größten Probleme, das der Menschheit heutzutage gegenüber steht, ist Rassismus. Die entwickelte Welt kann einen Menschen zum Mond schicken, aber sie kann den Menschen nicht stoppen seinen Mitmenschen zu hassen und zu bekämpfen. Schon seit der Zeit des Propheten Muhammads , liefert der Islam ein leuchtendes Beispiel, wie Rassismus beendet werden kann. Die jährliche Pilgerreise (Hadj) nach Makkah zeigt die wirkliche islamische Bruderschaft aller Rassen und Nationen, wenn ungefähr zwei Millionen Muslime aus aller Welt nach Makkah kommen, um den Pilgerritus zu vollziehen.
Islam ist eine Religion der Gerechtigkeit. Gott sagt:
Gott befiehlt euch, die anvertrauten Güter ihren Eigentümern zurückzugeben; und wenn ihr zwischen zwei Menschen richtet, nach Gerechtigkeit zu richten... (Quran, 4:58)
Und er sagt:
...und seid gerecht. Wahrlich, Gott liebt die Gerechten. (Quran, 49:9)
Wir sollten sogar mit denen gerecht sein, die wir hassen, wie Gott sagt:
...Und der Hass gegen eine Gruppe soll euch nicht (dazu) verleiten, anders als gerecht zu handeln. Seid gerecht, das ist der Gottesfurcht näher... (Quran, 5:8)
Der Prophet Muhammad sagte: {Leute, hütet euch vor der Ungerechtigkeit,[5] denn Ungerechtigkeit bedeutet Dunkelheit am Tag des Gerichts.}[6]
Und jene, die in diesem Leben nicht ihr Recht erhalten haben (d.h. sie besitzen das Recht, es einzuklagen), werden es am Tag des Gerichts bekommen, wie der Prophet sagte: {Am Tag des Gerichts werden denen ihre Rechte gegeben, die ein Anrecht darauf haben (und Unrecht wird wiedergutgemacht)...}[7]
Wie ist die Stellung der Familie im Islam?
Die Familie, die die Basiseinheit der Zivilisation darstellt, zerfällt heutzutage. Das islamische Familiensystem bringt die Rechte von Ehemann, Frau, Kindern und Verwandten in ein feines Gleichgewicht. Es unterstützt selbstloses Benehmen, Großzügigkeit und Liebe im Rahmen eines gut organisierten Familiensystems. Der Friede und die Sicherheit, die eine stabile Familieneinheit bietet, ist von beachtlichem Wert, und sie sind unabkömmlich für das geistige Heranwachsen der Mitglieder. Eine harmonische Gesellschaftsordnung wird durch die Existenz ausgedehnter Familien und behüteter Kinder geschaffen.
Wie ist die Stellung der Frau im Islam?
Der Islam sieht in der Frau, egal ob sie ledig oder verheiratet ist, ein Individuum mit eigenen Rechten, mit einem Anrecht auf Besitz und dem Recht über ihren Besitz und Verdienst ohne jegliche Bevormundung (durch ihren Vater, Ehemann oder irgend jemand anderen) zu verfügen. Sie hat das Recht, zu kaufen und zu verkaufen, Geschenke und Almosen zu geben und sie kann ihr Geld ausgeben, wie sie will. Der Bräutigam gibt der Braut eine Mitgift zu ihrem eigenen Gebrauch und sie behält eher ihren eigenen Familiennamen, als den ihres Gatten anzunehmen.
Der Islam ermuntert den Ehemann seine Frau gut zu behandeln, wie der Prophet sagte: {Die besten unter euch sind die, die am besten zu ihren Frauen sind.}[8]
Mütter im Islam sind überaus verehrt. Der Islam befiehlt, sie bestens zu behandeln. Ein Mann kam zum Propheten und sagte, "Oh Gesandter Gottes! Wem von den Menschen sollte ich Gesellschaft leisten?" Der Prophet sagte: {Deiner Mutter.} Der Mann sagte: "Wem dann?" Der Prophet sagte: {Dann deiner Mutter.} Der Mann fragte weiter: "Wem dann?" Der Prophet sagte: {Dann deiner Mutter.} Der Mann fragte wieder: "Wem dann?" Der Prophet sagte: {Dann deinem Vater.}[9]
Wie behandeln Muslime die Älteren?
In der islamischen Welt findet man selten "Seniorenheime". Die Mühe, für seine Eltern in der schwierigsten Phase ihres Lebens zu sorgen, wird als Ehre betrachtet und als eine Gnade und eine Gelegenheit für eine große geistige Weiterentwicklung. Im Islam reicht es nicht aus, nur für die Eltern zu beten, sondern wir sollten mit unendlichem Mitgefühl handeln und uns daran erinnern, wie sie uns ihren Bedürfnissen vorangestellt haben, als wir kleine, hilflose Kinder waren. Mütter werden besonders geehrt. Wenn muslimische Eltern ein hohes Alter erreichen, werden sie gnadenvoll behandelt, mit Freundlichkeit und aufopferungsvoll.
Im Islam ist das Bedienen der Eltern eine Pflicht, die gleich an zweiter Stelle nach dem Gebet steht, und es ist ihr Recht, es zu erwarten. Es wird als verachtenswert betrachtet, irgendeine Verärgerung zu Äußern, wenn die Alten schwierig werden, denn es ist nicht ihre Schuld.
Gott sagt:
Und dein Herr hat befohlen: "Verehrt keinen außer Ihm und (erweist) den Eltern Güte. Wenn ein Elternteil oder beide bei dir ein hohes Alter erreichen, so sage dann nicht "Pfui!" zu ihnen und fahre sie nicht an, sondern sprich zu ihnen in ehrerbietiger Weise. Und senke für sie in Barmherzigkeit den Flügel der Demut und sprich: "Mein Herr, erbarme Dich ihrer (ebenso mitleidig), wie sie mich als Kleines aufgezogen haben." (Quran, 17:23-24)
Quelle dieses Artikels: www.islam-guide.com
[1] Überliefert in Sahih Al-Bukhary, #1739, und Musnad Ahmad, #2037.
[2] Eine gottesfürchtige Person ist ein Gläubiger, der sich von Sünden fernhält, gute Taten verrichtet, die Gott uns befohlen hat, und Gott fürchtet und liebt.
[3] Die im Ausspruch des Propheten genannten Farben sind Beispiele. Das bedeutet, im Islam ist niemand wegen seiner Farbe besser als jemand anderes, egal ob er weiß, schwarz, rot oder andersfarbig ist.
[4] Überliefert in Musnad Ahmad, #22978.
[5] d.h. andere unterdrücken, ungerecht handeln oder anderen etwas Schlechtes tun.
[6] Überliefert in Musnad Ahmad, #5798, und Sahih Al-Bukhary, #2447.
[7] Überliefert in Sahih Muslim, #2582, und Musnad Ahmad, #7163.
[8] Überliefert bei Ibn Majah, #1978, und Al-Tirmidhi, #3895.
[9] Überliefert in Sahih Muslim, #2548, und Sahih Al-Bukhary, #5971.